Tja, Chuck Norris sucht noch die zahlbare zentrale Zürcher Wohnung – ich hab sie!

Hönggerstrasse Streetview HardbrückeLeute, das Unglaubliche ist geschehen, das Unwahrscheinliche passiert, die Herkulesaufgabe gemeistert, der Husarenritt gelungen: ICH HABE BINNEN 2 TAGEN IN ZÜRICH EINE ZENTRALE ZAHLBARE WOHNUNG GEFUNDEN – und noch dazu ein Schmuckstück…

Doch der Reihe nach. Zuerst war ja die Story mit der Suche, nachzulesen unter #FOLLOWERPOWER EXTREM im Blog. Und ich war ja schon mega begeistert von der grandiosen Hilfsbereitschaft, manifestiert durch unzählige (erm, sollte ich als Social Media Typ eigentlich wissen, wie man die genaue Anzahl RTs zählt? Also via RT-Button, mit RT-Mention bzw. solche mit Anführungsstricherln? Sollte ich, eigentlich…) Tweets (diesen und diesen und diesen und diesen), Facebook-Shares und Mails, Anrufe von Freunden bei Freunden und deren Bekannten, oder gar direkt bei Hausverwaltungen, Vermietern und so weiter und so fort. Hönggerstrasse StreetviewDank @Leumund'schem Input war meine zwischenzeitliche Reichweite auf Twitter angeblich im 6-stelligen Bereich… Pech, wenn man mal wieder keinen Screenshot gemacht hat 😉 Und noch nie hatte ich einen Blogpost mit über 2000 Views und einer Verweildauer, die darauf schliessen lässt, dass die meisten auch gelesen hatten, was da an Unglaublichem stand…

Hönggerstrasse InseratSo long. Neben dem erwarteten Spott und den „unmöglich“, „niemals“, „lächerlich“ gabs aber auch viele Unterstützer, Mutmacher und Aufsteller. Und dann eben die 2, 3 Leute, die mir tatsächlich Angebote schickten oder auf spezielle Seiten und Datenbanken hinwiesen. Die erste Wohnung durfte ich bereits am Mittwoch Abend anschauen, Hinweis via Facebook von Nicole, deren Freund kannte jemand, die gerade am Suchen war – ausgeschrieben war sie auf RonOrp für heisse 6 Stunden. Geniales Teil, ebenerdig und souterrain, aus 50qm hat hier ein Architekt ein Liebhaberstück rausgeschält. Ebenerdiger Eingang, ultramini Dusche/WC, funktionales Kücheneck, dazu

Hönggerstrasse Gang StubeDie zweite Wohnung sah ich am Donnerstag Nachmittag, sie war bereits frei/bezugsfertig und inseriert auf home.ch. Und ganz offensichtlich war sie schon eine Weile inseriert und wird es auch noch bleiben: Die „2-Zimmer-Maisonnette“ besteht de facto aus einem Zimmer/Küche/Entree, einem total verbauten Badezimmer und einer Hühnerleiter in eine Art Zwischen-Dachgeschoss, Stehhöhe 1.80 m! Man kraxelt also hinauf, eh schon Panik, kein Handleiter, und hebt seinen Kopf durch die Decke und stösst bereits wieder an einer anderen an. Da hilfts wenig, wenn „im Frühling“ ein Durchbruch auf die Dachterrasse gemacht werden sollte. Und das ganze für schnäppchenhafte 2100 CHF. Gut, Lage Konradstrasse genial, allerdings im Parterre der Geruch nach rotem Samt, schwerem Moschus und leichten Damen. NoGo! Selbst in meiner Verzweiflung nicht.

Hönggerstrasse Bad WCMittlerweile scheint mein Inserat auf RonOrp aufgeschaltet zu sein – allerdings keine einzige Reaktion. Auf Hinweis von Nicole schreib ich noch an die Redaktion, und ausnahmsweise darf ich noch schnell im Newsletter für Freitag erscheinen. Toll, diese Social Contacts… Immer wieder…

Die dritte Wohnung habe ich auf Empfehlung von Annina (toller Blog, endlich auch auf Twitter) gefunden, ausgeschrieben auf students.ch bzw. auf RonOrp, jeweils am 7.2., bereits am Mittwoch Nachmittag einen Termin vereinbart für Donnerstag Abend. Eigentlich war mit Marc vereinbart, dass wir Essen gehen – und so hab ich ihn kurzerhand eingepackt und mitgenommen. Pech: Die S9 bleibt mit einem Türdefekt für 15min im HB stehen, Verspätung ist die beste Empfehlung, grad dann, wenns um Sympathie-Entscheidungen wie Nachmieter-Empfehlungen geht… Also: Hin zur Hönggerstrasse 39, von aussen ja nicht das sympathischste Haus, drinnen ein gewisser Geruch, den man bisweilen aus Studentenheimen kennt. Knarrendes Treppenhaus, rauf in den dritten Stock – und dann dieses Bijou!

Tweet Marc

Eine Schmuckstück-Wohnung, offene, helle Dachbalken, cool geschnitten, abgetrenntes Schlafzimmer, grosse Küche, sehr spezielles Bad mit Badewanne, wo man sich unter den Dachverstrebungen durchbücken muss, grosse und helle Stube mit Blick auf die Limmat – und im Frühling soll aus dem West-Fenster eine Balkontür werden… Eine Hammerwohnung, aber das hat Marc ja eh sofort gewittert

Superfreundliches Gespräch, mein Herz schlägt gleich höher, die Sympathie scheint zu stimmen, und „leider“ ist meine Story ja die volle Wahrheit, es soll ja auf der Wohnungssuche nicht immer mit rechten Dingen zugehen… Und dann die kleinen Detail: „Schreib doch eine <10> auf das kleine Zetterl, ich ruf dich jedenfalls gleich an.“Hönggerstrasse Küche Oder: „Ach ja, ich kann ja Schwizerdytsch mit dir schwätzen, das macht das ja alles viel sympathischer.“ Und so: „Ich geb die Wohnung ja nur an Leute, die sie auch wirklich schätzen können.“ – Bewerbungsbogen ausgefüllt, mit Marc zum Heissen-Stein-Diner ins Zürcher Westend verschwunden und gehofft und gefiebert. Ok, noch ein kleines Mail mit dem Blogpost geschickt, dass es eben keine Story ist… Und am nächsten Tag noch eine Mail mit Pass, Ausländerausweis, Betreibungsauszug, Gehaltsabrechnung…

Dann, die vierte Wohnung: Echtes Social Search – ich twittere/facebooke, Martin retweetet/teilt es, sein Kollege weiss von einer Bekannten, die auf Ende Februar eine wunderschöne 3 1/2-Zimmer-Wohnung, eine klassische „Unter-der-Hand-Wohnung“, Nordstrasse, mit Balkon, Liebhaberstück, ginge locker auch für 2800 statt 1800 CHF weg. Tolle Besichtigung – nur die Tatsache, dass ich direkt danach die Zusage von Wohnung 3 per Telefon bekommen hatte, lässt mich sämtliches Andere vergessen…

ICH HAB DIE WOHNUNG GEFUNDEN! TRAUMWOHNUNG! ZÜRICH! ZENTRAL! ZAHLBAR! ZWEI! Tage Suche…

Also, Chuck Norris wünsche ich dann noch viel Erfolg und Glück, falls es in Zürich nichts wird, kann er sein Qualitäten immer noch in Genf zeigen 😉

PS: Sobald ich es schaffe, meine kleine Video-Wohnungsführung im richtigen Format vom iPhone aufs Netz zu bekommen, gibts das als Update hier.

PPS: Der Termin für die House-Warming-Party wird demnächst festgesetzt.

PPPS: Social Flat Search – vielleicht sollte ich doch noch eine Case-Study draus machen… *seufz*

Hofrat
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13 Kommentare

  1. Wow Hammer, wir hatten dann doch zwei Wochen sprich entschieden für den Umzug, dann drei besichtigungen. Umzug eine Woche später und nochmals eine Woche später unser erstes baby 😉

    Und jetzt nach vier Jahren wollen wir wieder

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