„… to use common sense and don’t be stupid!“ Social Media Guidelines

Herr Bohne geht ins Netz, Screenshot aus dem animierten Video
Social Media Guidelines

Für manchen mag es eine Frage aus dem Jahr 2009 sein, für einige ist es eine der brandaktuellen und wichtigen Fragen des Arbeitsalltags und der Arbeitseffizienz, und für manche ist es immer noch eine Blackbox: Der Einsatz von Social Media in und für eine Firma. Chefs haben immer noch Angst, dass ihre Mitarbeiter, statt zu arbeiten, auf Facebook chatten, die letzten Babybilder liken und, als Advanced-Socialmedianer, sogar auf Twitter Firmeninterna ausplaudern. Nun, es sollte wohl eher so sein, wie Thomas Mauch, Mitarbeiter von Blogwerk, am #sfd11 Swissfundraisingday 2011 treffend festgestellt hat: „Seien Sie froh, wenn Ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit auf Facebook sind: Sie lernen!“ Und auch Namics hat unlängst dazu gut gebloggt: „B2B Online Marketing: Social Media – Fluch oder Segen“

Aber gerade in grösseren Unternehmen ist es wichtig, zumindest Basics im Bereich Social Media für alle Mitarbeiter gleich verbindlich festzuhalten – eben Social Media Guidelines. Die Plattform Socialmediagovernance.com hat eine erkleckliche (zZ >177) Social Media Policies und Guidelines zusammengestellt. An dieser Stelle möchte ich die von mir für meine Organisation World Vision Schweiz ausgearbeiteten Mitarbeiter-Guidelines vorstellen. Sie wurden im Kommunikationsteam ergänzt und der Geschäftsleitung vorgestellt, abgesegnet und an einem Monatsmeeting vor und für alle Mitarbeiter präsentiert. Als Einleitung gab es den kurzen, aber umso aussagekräftigeren Animationsfilm vom Tchibo: Herr Bohne geht ins Netz.

Social Media Guidelines von World Vision Schweiz

Für World Vision Schweiz ist Social Media mehr als nur ein weiterer Kanal. Die Nutzung dient den Zielen Imagetransfer, Identifikation und Engagement; dabei stehen Glaubwürdigkeit und Transparenz im Vordergrund.

Uns ist es ein Anliegen, die Ziele von World Vision als christlich-humanitäres Hilfswerk mit dem Fokus der Unterstützung von Kindern, Familien und ihrem Umfeld im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit auch in Social Media zu positionieren. Dazu nutzen wir Social Media-Plattformen aktiv, um die Themen langfristige Entwicklungszusammenarbeit, Not- und Katastrophenhilfe sowie Bewusstseinsbildung zu fördern.

1. Dein Engagement

Wenn wir unsere Inhalte verbreiten wollen, kommt es auf jede und jeden einzelnen an. Danke, dass du dich engagierst und uns einen Teil deiner Zeit gibst und uns deine Netzwerke zugänglich machst, denn ohne Menschen wie Dich, hat World Vision kein Gesicht und bleibt unpersönlich. Nimm Bezug auf World-Vision-Inhalte und verweise auf ähnliche Seiten oder Personen. Gemeinschaft heisst auch Netzwerk, und wir unterstützen uns gegenseitig im Dialog. Im Klartext: Du darfst und sollst Social Media auch während der Arbeitszeit in einem verantwortungsvollen Ausmass zur Unterstützung und Verbreitung von WV einsetzen.

2. Sprich nur für dich selbst

Sprich nur als Individuum; du bist nicht der offizielle Sprecher von World Vision Schweiz. Nötigenfalls biete einen Disclaimer an: Dieser Account ist persönlich und enthält persönliche Inhalte, Meinungen, Ideen und Gedanken. Wenn du im Auftrag für World Vision Schweiz etwas offiziell postest, schreibst oder uploadest, identifiziere dich als Mitarbeiter und stimme die Inhalte mit deinem Vorgesetzten und soweit nötig dem Social-Media-Redaktor ab.

3. Sei authentisch

Kommuniziere offen und ehrlich, transparent und nachvollziehbar und lege auf deinen persönlichen Standpunkt wert. Verhalte dich höflich und respektvoll und mit Würde gegenüber anderen. Kommentiere niemals anonym und gib deinen echten Namen an. Bleib verständlich und gib keinen falschen Eindruck von dir selbst. In missbräuchlichen Fällen ist Authentizität oberstes Gebot: Glaubwürdigkeit gewinnt in Social Media am Ende immer.

4. Sei nachhaltig

Denk dran: Das Web hat ein langes Gedächtnis: Deine Inhalte werden in welcher Form auch immer auffindbar bleiben und sind aus Suchmaschinen-Algorithmen schwer bis gar nicht zu löschen. Achte daher darauf, was du von dir preisgeben willst. Überprüfe regelmässig, was über dich im Web zu finden ist.

5. Urheberrecht und Geheimhaltung

Halte dich an die Urheberrechts- und Copyright-Regeln und beachte die Regeln zum Umgang mit Logos und anderen offiziellen Inhalten. Projekte im Entwicklungsstadium bleiben intern: Hier gilt besondere Vorsicht, genauso wie bei persönlichen Daten oder explizit geheimen Inhalten. Im Zweifelsfall immer Rücksprache mit dem Vorgesetzten halten.

6. Netiquette – deine Kommunikation

Überlege dir vor einer Meinungsäusserung allfällige Konsequenzen. Gerade im Kontext von World Vision ist deine Meinung umso relevanter und unseren Kommunikationsregeln anzupassen. Gegenüber Paten und Spendern, Unterstützern, Partnern und Mitbewerbern gilt noch höhere Aufmerksamkeit in Fragen des Respekts. Bleibe zurückhaltend und informiere nur, wenn du dir ganz sicher bist. Halte dich an die allgemeinen Regeln der Netiquette im Web und in Social Media Plattformen und verwende eine plattformgerechte Sprache und Inhalte.

PS: Die renommierte Zeitung New York Times hat eine verständliche und einfache Grundregel für Social Media entwickelt: „We basically just tell our people to use common sense and don’t be stupid.“

Auf Issuu sind die Social Media Guidelines als PDF downloadbar: [issuu viewmode=presentation layout=http%3A%2F%2Fskin.issuu.com%2Fv%2Flight%2Flayout.xml showflipbtn=true documentid=110802104733-7e58836c22124b87a5c746007d09dbee docname=social_media_guidelines_f_r_mitarbeiter_20110630 username=hofrat loadinginfotext=Social%20Media%20Guidelines%20World%20Vision%20Schweiz showhtmllink=true tag=employees width=420 height=594 unit=px]

Hofrat
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