Hardcore Journalism.

Hello Kitty Kettensäge

Über ein Gate, oder vielleicht sogar zwei oder gar drei Gates, Pornoklicks und die Frage nach der Finanzierung von Medien. Achtung: Könnte eventuell #nsfw (Not Save For  Work)-Content enthalten.

Hello Kitty Kettensäge
Quelle: http://www.kittyhell.com/2010/02/01/hello-kitty-chainsaw/

 

Wer Hardcore-Porno-Fotos von sich postet, macht „Nacktselfies“. Klar. #nicht: Allein schon die Bezeichnung #selfiegate zeugte davon, was die versammelten Medienhausangestellten von den dräuenden digitalen Herausforderungen verstanden haben… Zur Sache des -gates selbst hat Daniel Menna die mit Abstand tiefgründigste, weitreichendste und umfassendste Berichterstattung verfasst:

Um jegliche Fragen auszuräumen: Ja, dieser Text ist Satire und hat allein die Begriffe ausgetauscht. Hardcore Journalism going real. Wer mehr zur Sachen lesen will, bemühe Google oder sei auf die Zusammenfassungen in der Medienwoche, bei der Südostschweiz, Philippe Wampfler, der Bildblog oder der Sonntagszeitung verwiesen:

<Edit 10.8.2014, 21.30 Uhr>

Auf Anmerkung von @Frau_Feli, ich hätte nur männliche Kommentatoren als Leseempfehlung genannt, bleibt mir abgesehen vom Hinweis, dass ich grundsätzlich nicht genderspezifisch recherchiere, etwa der Verweis auf den Beitrag „Frauenleasing„, worin sich Güzin Kar „mit dem Pornostar aus dem Bundeshaus“ beschäftigt. Warum ich diesen Beitrag in der ersten Version meines Beitrags als nicht weiterführend erachtet habe, liegt in zwei Ursachen begründet:

    1. Bereits die 12.-14. Worte des Beitrags lauten „…Wir Frauen sind…“. Diese verallgemeinernde Aussage halte ich für falsch und sämtliche Genderklischees zur Opferrolle von Frauen bestärkend und somit nicht lösend. Zudem brachte sie prominent den Genderaspekt zum Tragen.
    2. Den Tweet samt Foto, den Güzin Kar zu diesem Thema verfasst hat:

      Die sich daran anschliessende Diskussion zeigt deutlich, dass das Tit-for-Tat insbesondere in diesen Bereichen nichts zu suchen hat. Derartige Beträge sind der Diskussion weder förderlich noch lösungsorientiert, verschaffen aber weitere Klicks. Dazu mehr unten. </Edit>

Und dann war da noch das. 

SVP-Politiker war früher Porno-Produzent
von Sarah Weissmann, 20min, 2. März 2014, Urner Gemeinderat
Der SVP-Politiker und Gemeinderat Christian Gerig aus Wassen UR produzierte früher Pornofilme – und arbeitete dabei auch mal mit einem kriminellen Ausländer zusammen.

[…] «Politik und Porno passen sehr gut zusammen»
Durch seine Erfahrungen im Porno-Business sei er schliesslich im Polit-Betrieb gelandet: «Ich habe damals gelernt, dass man nicht mimosenhaft arbeiten kann. Das kann man auch in der Politik nicht.» Weiter sagt Gerig: «In der Politik wie auch im Porno-Geschäft geht es um Geld – das passt sehr gut zusammen.» Ein Problem, mit seiner Vergangenheit heute in der Politik tätig zu sein, sieht Gerig nicht: «Sex ist de facto nichts Schlechtes.»

Pascal Blöchlinger, Präsident der kantonalen Urner SVP, steht hinter seinem Parteikollegen: «Herr Gerig hat nichts Verbotenes getan und ist deshalb als Politiker tragbar.» Er sei ausserdem in der Gemeinde bekannt und schliesslich vom Volk gewählt worden. Und dass Gerig mit einem kriminellen Zuhälter zusammengearbeitet hat? «Diese Geschichte kenne ich nicht. Doch solange sich Herr Gerig nicht strafbar gemacht hat, sehe ich kein Problem.»

Nuff said.

Schweiz 2014 und Porno. Und Medien, und Qualitätsjournalismus. Oder doch einfach nur Klickgeilheit und die pure Panik, am immer kleiner werdenden Kuchen des Werbegeldes noch die letzten Reste abzubekommen. Bezeichnend dazu die Diskussion Anfang derselben Woche in Österreich – während in der in Deutschland noch ein weiteres Gate Social Media erschütterte (Wer muss jetzt schmunzeln? Berühmt auf Twitter ist ja wie reich in Monopoly…?) -, wie sie Medien denn finanzieren, wenn etwa Adblocker ausgeschaltet werden und die den Werbekunden versprochene Reichweite schlicht nicht vorhanden ist.

Die gesamte Diskussion findet sich hier als Screenshot, ansonsten auch über diesen Tweet von @neuholder abrufbar:

Twitter   neuholder  Frage des Online Praktikanten

Hofrat
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