Wenn ein Kinder- und Jugendparlament Entwicklungshilfe heisst – #myjourney Tag 2

Managua bei Tageslicht ist wiederum spannend. Verkehrsregeln sind eher grobe Handlungsrichtlinien, Ampeln erhöhen den Stromverbrauch uns man fährt ohnehin dann, wenn man kann. Nun ja, meine erste Couch und erste Couch-Surfing-Nacht fand ihr jähes Ende gegen 5 h morgens, als der Verkehr an der Calle principal in Centroamerica/Managua sich zur Stosszeit verdichtete. Egal, so gehört sich das.

Ticuantepe, NNJA-Projekvorstellung
Ticuantepe, NNJA-Projekvorstellung

Und am ersten Tag gleich ins erste Projekt. Ticuantepe, in der Nähe von Nicaragua. World Vision hat dort ein ADP-Office, wo dieses Projekt koordiniert, verwaltet und kontrolliert wird. Dort treffen wir eine Gruppe von 5 Jugendlichen, Edwin, 22, Ever 20, Wilder 15, Carolina 12, Yahosca 12. Gemeinsam haben sie die lokale Sektion von NNJA, „Red A NUESTRA MEDIDA“, gegründet. Es geht um Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene, die sich an der gesellschaftlichen Entwicklung beteiligen wollen. Man könnte am ehesten den Vergleich zu Kinder- und Jugendparlamenten in Österreich oder der Schweiz ziehen: Es geht um Mitsprache, ums Gehört werden. Sie haben einen Stufenplan entwickelt, von der Bedarfsanalyse und dem Informieren und Einladen der anderen Jugendlichen bis hin zu konkreten Umsätzungsplänen. Alle Altersstufen sind daran beteiligt, 12-jährige und 22-jährige. Sie haben die Unterstützung ihrer Eltern, etwa in Form eines Elternbeirates.

Was macht nun World Vision dabei? Bildung ist eines der Entwicklungsziele, Bildung heisst in diesem Fall die aktive Unterstützung der Gruppe durch das Bereitstellen vpn Räumen, Materialen und eben jenen Trainings, die die Gruppe als Bedarf analysiert hat: Es gibt Kurse in rechtlichen Fragen, Kinderschutz, Frauerechte bzw. gleiche Rechte für alle, Leadership, Starthilfe für eine Berufs-Lehre, soziales Enagement usw. Und ein ganz konkreter Schritt von mir als Social Media Guy war es, heute eine kleine Schulung zu machen: Was interessiert meine Gruppe, und was kann auch an die Community in der Schweiz weitergegeben werden. Dann: Wie mache ich kleine Filmchen und wie loade ich diese auf Facebook up? A propos Facebook: Keine Frage, dass die älteren Jugendlichen auch dort vertreten sind und diese Gruppe ein Profil, aber eben ein Personenprofil, hat. Also haben wir heute gemeinsam eine Fanpage eingerichtet, hier ist sie. Als weitere Unterstützung haben wir den beiden älteren Verantwortlichen auch noch einen iPod touch mitgebracht: Wlan und eine HD-Cam und dazu im Grunde unkaputtbar. Upload simple and quick. Entwicklungszusammenarbeit hat also seit heute ein ganz konkretes Gesicht für mich – und 2 Freunde mehr auf Facebook…

Update: 24.9., 8.02 CST: Offenbar hat Facebook durch die ganzen Updates sowohl meine Statusmeldung auf World Vision Schweiz gelöscht bzw nicht mehr freigegeben und auch die Page selber ist nicht mehr abrufbar. Mal schauen. Wird hoffentlich wieder…

Weiteres Update 24.9, 14.33 CST: Nun ein neuer Facebook-Post mit den Fotos zum ersten Treffen. Bin echt gespannt, was aus der Page wird. Ärgerlich, wenn Facebook gerade dann am umstellen seiner Funktionen ist, wenn man damit arbeiten will/muss. Aber so ists halt immer…

Hofrat
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