Nachtkritik „La Flauta Magica“ in Managua – Teil 1, Tag 5/6 #myjourney

La Flauta MagicaLa Flauta Magica – Die Zauberflöte – Mozarts beliebteste, wenn nicht überhaupt die beliebteste Oper weltweit wurde heute Abend in Managua gegeben (hach, sagt man das noch, ein Stück geben? – whatever, oldfashioned is the new style).

Gemeinsam mit der deutschen Botschaft, dem Nationaltheater Rubén Darío und der Camerata Bach gab es heute am 26. und übermorgen am 28.9. diese Oper als Gastspiel in Managua. „Con la participatión de Solistas de la Escuela Superior de Música de Colonia“ und der Camerata Bach, dem Orquestra Nacional Sinfónica de El Salvador und dem Cuarteto Pizzicato, Cuba, wurde mit weiteren lokalen Musikern und Choristen die Zauberflöte inszeniert.

Inszenierung:

  • Regisseur: Oliver Kloeter
  • Scenografie: Moritz Thierfelder, Claudius Frühauf
  • Musikalischer Direktor: Andreas Winnen
  • Kostüme: Annett Lausberg

Solisten:

  • Jessica Grzanna, Königin der Nacht
  • Sarah Schnier, Pamina
  • Ben Heijnen, Tamino
  • Lucas Singer, Sarastro
  • Christoph Bier, Papageno
  • Christine Lea Meier, Papagena
  • Annika Boss, Vivian Guerra, Anne Wagner, drei Damen

Das Beeindruckendste für mich war das Bühnenbild: Auf weissen Leintüchern wurde jweils flächig und in Umrissen die jeweilige Szenerie gezeichnet, wobei sich die Sujets durchaus gewollt wiederholten. Wald, Schloss, Heiligtum, Prüfungshallen – jeweils mit netten Details wie durchs Bild fliegenden Vögeln (Papageno) und Tieren im Wald.

Schade: Die drei Knaben waren wieder einmal Frauen. Auch schade: Die Sänger gaben stimmlich gerade mal 80% mit Ausnahme der Pamina. Eine Königin der Nacht hat mit 23 Jahren schlicht noch kein stimmliches Volumen, um ihre Koloratur-Arie anständig abzuliefern – lustiges Bühnendetail am Rande: Pamina ist während der Arie anwesend und hält sich – gewollt oder reflexartig – bei der Spitze des f3 die Ohren zu. Als Zuschauer nur ein Indiz, wie es bei den Proben gewesen sein muss… Auch Sarastro ist mit 28 Jahren in einem Stimmvolumen, wo man als Bass anderes zu liefern hätte – schade drum; zudem wirkt ein schlaksiger Schüler der Hamburger Indie-Szene mit beigem Anzug und weissem Schal und zurückgegelten Haaren alles andere als priesterlich-ehrfürchtig. Künstlerische Inszenierungsfreiheit bricht sich an meiner stringenten Erwartungshaltung.

Und was den zweiten Teil betrifft und meine charmante Begleitung, lasse ich im zweiten Blogpost dazu die Bilder sprechen… Stay tuned…

Hofrat
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