… Kadri Ecvet Tezcan der Türkei hat in einem Interview in der Presse sehr offen und provokant zur aktuellen österreichischen Integrationsdebatte Stellung bezogen. Dieses Interview war offenkundig nicht mit der Linie der türkischen Regierung abgestimmt.
Gerade via Twitter und in Blogs hat sich – mal wieder, der politische Diskurs zur Analyse und Interpretation von Meinenungen wird tatsächlich den klassischen Kommentatoren entzogen – eine heftige Debatte entzündet.
Hierzu mögen allerdings fünf Statements auf Twitter des österreichischen Politikwissenschafters Hubert Sickinger zur Erdung der Debatte angeführt sein:
1. Die Erregung auf Twitter über die harsche Reaktion der Regierung auf die Aussagen des türkischen Botschafters finde ich etwas seltsam. Tweet
2. Er mag zwar mit seinen Aussagen im Wesentlichen recht haben. Aber ein Botschafter ist bei öffentl. Aussagen immer Sprecher seines Staates. Tweet
3. …und wenn er konkrete österr. Regierungsmitglieder kritisiert – kein Wunder, dass die eine Klarstellung seines Entsendestaates fordern. Tweet
4. Wenn zB unser Bundeskanzler oder Außenminister e. anderen Staat in Presseinterviews kritisieren würden, wäre das auch keine „Privatmeinung“. Tweet
5. Genau das ist übrigens der Grund, warum über ausländische Regierungsmitglieder von offizieller Seite so selten „Klartext“ gesprochen wird. Tweet